Montag, 29. Dezember 2008

Wadi Musa (Petra) - Wadi Rum (89 km / 1'130 Hm)

Bei strahlendem Sonnenschein, aber kühlen Temperaturen hiess es einmal mehr, früh aus den Federn kommen, die Velos rüsten + endlich mal die Ketten ölen und dann ab Richtung Wüste. Nach einem steilen Aufstieg gleich zu Beginn konnten wir noch einmal eine wunderbare Aussicht auf Petra geniessen. Leider hatten wir es versäumt, unsere Wasserflaschen aufzufüllen und wollten dies bei der erstbesten Möglichkeit nachholen: Im noblen Hotel Marriott war dies auch kein Problem, allerdings verlangten sie von uns einen Wucherpreis von 3 JD für eine Flasche Wasser... Als wir ein wenig auf arme, velofahrende Studenten machten, sank der Preis rasch auf knapp 1 JD;-) Jetzt konnten wir beruhigt die coupierte Fahrt durch die kargen Berge bei herrlichem Wetter fortsetzen. Etwas später als vom Hotelier vorausgesagt, erreichten wir den Kulminationspunkt der heutigen Etappe. Ab jetzt ging es nur noch hinunter: Eine coole Abfahrt auf dem überraschenderweise nicht allzu stark befahrenen Desert Highway mit traumhafter Aussicht in die weite Hisma-Ebene:-) Auf der Gegenfahrbahn hatten derweil die Lastwagen einen grossen Kampf, um die Steigung zu bezwingen...

In der Ebene versuchten wir, zu einem Mitnahmeservice zu kommen, um so die Fahrt auf dem Highway zu verkürzen und rechtzeitig in Wadi Rum einzutreffen. Nach kurzer Zeit hielt ein Auto an:-) Aber oha, es war die Polizei! Die lustigen Kerle nahmen uns aber tatsächlich bis zur Ausfahrt zu ihrer Dienststelle mit. Nach einigen weiteren Kilometern auf dem Desert Highway kam die Abzweigung Richtung Wadi Rum, dem Tal des Mondes. Auf den nächsten gut 20 Kilometern folgte ein harter Fight gegen den Wind! So waren wir froh, als wir endlich beim Visitor Centre ankamen. Hier holte uns Aodeh, unser Guide für die nächsten knapp 2 Tage, ab und fuhr uns zum Camp mitten in der Wüste von Wadi Rum. Gerade noch rechtzeitig um den Sonnenuntergang zu bestaunen, kamen wir im geschützt unter einem Fels gelegenen Zeltlager an.

Jetzt machten wir Bekanntschaft mit den weiteren Gästen in Aodehs Beduinen-Camp: Drei Italiener, die bereits zwei Tage in der Wüste unterwegs waren und hier noch die Nacht vor ihrer Abreise verbrachten. Kurze Zeit später gab es ein wunderbares Essen am Lagerfeuer, mit Reis, Kartoffeln und Fleischbällchen eine ideale Velofahrer-Verpflegung! Danach genossen wir bei feinem, süssem Beduinen-Tee die Lagerfeuer-Stimmung. Wie es sich für Beduinen gehört, gingen wir früh zu Bett. Unter freiem Himmel kuschelten wir uns in den Schlafsäcken aneinander, um die kalte Nacht in der Wüste gut zu überstehen. Dann guckten wir ins phänomenale Sternenmeer und zählten die Sterne, bis wir zufrieden einschliefen...

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