Montag, 29. Dezember 2008

Eines der neuen Sieben Weltwunder: Petra

Da heute ein “Ruhetag“ (das heisst keine Fahrt mit dem Velo) auf dem Programm stand, konnten wir zum ersten Mal ein wenig Ausschlafen. Als wir aufstanden, zeigte sich, dass dies eine gute Idee war: Es herrschte graues Wetter mit leichtem Nieselregen. Nach dem Frühstück und dem Kauf von Proviant für den langen Tag machten wir uns dann trotzdem langsam Richtung Petra auf. Aufgrund des trüben Wetters riet der Hotelier uns von der vorgesehenen Wanderung durch den extrem schmalen Canyon des Wadi Mudhlim (Nischenklamm) ab. Wie wir aus der Schweiz wissen, kann das Wasser in solchen Schluchten schlagartig ansteigen und dieser Gefahr wollten wir uns nicht aussetzen! Wie wir später in unserem Reiseführer lasen, hatte 1963 eine Sintflut im Siq über 20 Tote gefordert...

Wir hatten schon wieder Hunger und machten darum, noch vor wir das Schatzhaus erreicht hatten, an einem windgeschützten Plätzchen im Siq einen gemütlichen Mittagsrast. Danach flanierten wir über die alte Römerstrasse vorbei am Theater und mehreren Tempeln. Mittlerweile war die Sonne hervorgekommen und es war angenehm war. Es folgte der lange, steile Aufstieg zum Ad-Deir Monastery, ein Felsengrab, in dem sich im Mittelalter Mönche niederliessen. Wir traffen eine regelrechte Völkerwanderung an, erstaunlich wie viele Leute sich regelrecht den Weg hinaufquälten oder aber die Arbeit einem Esel überliessen, um dieses zweite Highlight von Petra nicht zu verpassen... Es lohnt sich aber auch wirklich: Dieses hoch über dem Stadtzentrum gelegene Felsengrab ist sehenswert und in der kräftigen Nachmittagssonne erstrahlte es ganz besonders! Die Zeit verging wie im Fluge, es war bereits wieder Zeit für den Rückweg.

Wir entschlossen uns, den Pfad entlang dem Jebel al-Khubtha (Wand der Königsgräber) zu nehmen und auf dem Heimweg doch noch durch den Nischenklamm zu wandern. Leider verirrten wir uns nach kurzer Zeit:-( Wir waren uns eigentlich sicher, den richtigen Weg gewählt zu haben, doch dieser war plötzlich mit einem Haufen Abfall versperrt... Wir fühlten uns zu unsicher und entschieden uns umzukehren! Auf einem weiten Umweg über Stock und Stein, auf dem wir zwischendurch mal ein paar Beduinen nach dem Weg fragen mussten, führte eine etwas abenteuerliche Wanderung auf die Strasse nach Wadi Musa.

Zum Nachtessen gab es heute ein weiteres traditionelles Essen der arabischen Küche: “Maqluba“, ein Reistopf mit Poulet oder Lammfleisch und Gemüse. Es war sehr lecker und diesmal konnte auch Miriam das Festmahl richtig geniessen:-) Zum Dessert gönnten wir uns wieder einmal ein paar “Süsse Haufen“ aus der Bäckerei. Anschliessend schrieben wir einige Postkarten und hörten einem Privatkonzert des Hoteliers und seines Angestellten zu, welches sie für ein paar feuchtfröhlich Weihnachten feiernde Kiwis veranstalteten...