Montag, 15. Dezember 2008

Reise nach Syrien + in den Libanon: 4. Tag

Nachdem mir gestern Abend Beirut viel zu modern vorkam und darum nicht besonders gefiel, hoffte ich bei Tageslicht ein etwas anderes Gesicht von Beirut zu sehen. Bevor ich zu den berühmten Pigeon Rocks im Raouché-Viertel fuhr, wollte ich aber noch in einem Café mit Bäckerei (die in dieser von Frankreich geprägten Stadt zahlreich sind) frühstücken. Leider überging mich das Servierpersonal völlig, so dass ich halt ohne Morgenessen wieder verschwand. Auch der Taxifahrer wollte nicht ganz wie ich und nahm mein Angebot beim Handeln nicht an. Bald aber kam der nächste und akzeptierte den vorgeschlagenen Fahrpreis. Es handelte sich um einen nicht besonders gläubigen Christen, dessen Vater Kommunist war! Er sprach ziemlich gut Englisch und so ergab sich ein interessantes Gespräch. Die Fahrt hätte ruhig noch etwas länger dauern dürfen...
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Die Pigeon Rocks hielten was sie versprochen hatten oder gar noch mehr: Ich, als besonderer Liebhaber von Steilküsten, war begeistert von diesem herrlichen Ort:-) Darum genoss ich bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen eine ganze Weile, die Weite des Mittelmeers bestaunen und den Fischern bei der Arbeit zusehen zu können. Die Zeit verging schnell... Fürs verspätete Mittagessen kaufte ich mir bei einem äusserst netten Standbetreiber einmal mehr ein feines Falafel-Sandwich. Dann begab ich mich entlang der schönen Strandpromenade “Corniche“, wo sich Walker und Jogger (einer sogar oben ohne...), Sonnenanbeter, Spaziergänger etc. verweilen, bereits wieder auf den Rückweg zum Hotel. Denn heute wollte ich per Bus noch weiter nach Tripoli (auf arabisch Ṭrāblos), der zweitgrössten Stadt im Libanon. Aber plötzlich bemerkte ich, dass die Batterien meines Fotoapparates praktisch leer sind und mit Palmyra wartete ja noch das touristische Aushängeschild von Syrien auf mich. Auf keinen Fall wollte ich mit leeren Batterien die Weiterreise antreten, denn die Chance eine neue Batterie zu bekommen, war im modernen Beirut natürlich am grössten. Eine Ersatzbatterie fand ich dann zwar nicht, konnte aber meine zu einem vernünftigen Preis aufladen lassen:-) Die Zeit überbrückte ich, indem ich nochmals zu den Pigeon Rocks spazierte und mich dort am traumhaften Sonnenuntergang erfreute.
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Etwas später als geplant, nämlich bereits bei Dunkelheit, bestieg ich den Bus nach Tripoli. Dort angekommen stellte ich mit Freude fest, dass diese Stadt noch viel traditioneller ist als Beirut. Die kleine Privatpension, die mir die Hotelbesitzerin in Beirut vermittelt hatte, fand ich mit Hilfe eines Einheimischen rasch. Hungrig ging ich zurück ins Stadtzentrum und gönnte mir ein halbes Poulet mit Pommes Frites und zum Schluss noch einen megasüssen, aber trotzdem leckeren Fruchtcocktail, welch gesunde Ernährung;-) Die Unterkunft war mehr schlecht als recht: Ich teilte mir ein schäbiges Dreierzimmer mit zwei rauchenden Arabern, wovon der eine schnarchte und der andere bereits um 05.00 Uhr aufstand und dabei vor sich hinstöhnte und ständig etwas von “jalla, jalla“ schwatzte. Aber für knapp CHF 10.-- darf man eigentlich auch nicht mehr erwarten...
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