Montag, 29. Dezember 2008

Aqaba - Amman (42 km / 320 Hm)

Wieder war frühes Aufstehen angesagt, um an den Grenzen zwischen Jordanien + Israel bzw. Israel + Ägypten genügend Zeit zu haben. Meine Reise nach Syrien + in den Libanon und die damit verbundenen Stempel im Pass könnten sich hier vielleicht als Nachteil erweisen... Auf einer breiten Allee ging es Richtung Flughafen von Aqaba bzw. zur Grenze nach Eilat. Wir erfreuten uns am Gegenwind, weil dies (hoffentlich) zu bedeuten hatte, dass wir dann im Sinai von Rückenwind profitieren können! Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir einen jordanischen Check-Point mit Soldaten. Ein böses Erwachen: Sie teilten uns mit, dass die Grenze zwischen Jordanien und Israel heute geschlossen sei, ohne eine Begründung geben zu können:-( Ihren Ausspruch “Welcome to Jordan“ (den wir bisher immer sehr gerne entgegengenommen hatten) empfanden wir in diesem Moment als ziemlichen Hohn... Ob die Grenze nun wegen des Krieges in Gaza oder eher wegen dem muslimischen Neujahr zu war, konnten wir nicht in Erfahrung bringen. Jedenfalls blieb uns nichts anderes übrig, als nach Aqaba zurückzufahren... Dass ich mich fürchterlich aufgeregt habe, half leider auch nicht weiter;-)

Es begann die Suche nach Alternativen: Fähre nach Nuweiba, Boot nach Taba, ein Tag länger in Aqaba bleiben, Rückreise nach Amman? Auf der Tourist Info teilten sie uns mit, dass an diesem Tag kein Boot von Aqaba nach Taba fahre und betreffend der Fähre verwiesen sie uns ins nahegelegene Büro der Fährgesellschaft. Im Büro der Arab Bridge Maritime bekamen wir die Information, die nächste Fähre werde etwa um 14.00 Uhr losfahren und etwas mehr als eine Stunde für die Überfahrt nach Nuweiba brauchen. Nach (zu) kurzem Überlegen entschieden wir uns, Tickets für diese “Fast Ferry“ zu kaufen, welche je 70 $ kosteten! US Dollar hatten wir ja genug, da Miriam beim Aufräumen unter Dagobert Ducks (also meinem) Bett Scheine im Wert von 400 $ (welche ich seit meiner Reise nach Tanzania vor etwa 7 Jahren hütete...) gefunden hatte;-)

Bevor wir uns auf den Weg zum Hafen machten, kauften wir uns im McDonald’s ein Sundae und trafen bei dieser Gelegenheit auf einen anderen Velofahrer, der ebenfalls mit der Fähre nach Nuweiba fahren wollte. Er berichtete uns über chaotische Verhältnisse bei der Hinfahrt und bestätigte auf diese Weise leider, was ich im Vorfeld unserer Reise bereits im Internet gelesen hatte... Erste Bedenken traten auf, ob der Entschluss die Fähre zu nehmen richtig war! Diese mehrten sich, als wir den Passenger Terminal ziemlich lange suchen mussten... Nun holten wir Informationen über die genaue Abfahrtszeit, den Check-In, die Grenzformalitäten etc. ein. Leider machte uns die ganze Organisation nicht gerade einen professionellen Eindruck und wir befürchteten, dass wir erst bei Dunkelheit in Nuweiba eintreffen würden und die anschliessende Fahrt mit dem Velo ziemlich riskant würde... In Anbetracht dessen und allfälliger Probleme bei der Rückreise sowie der hohen Kosten entschieden wir uns, eine Annullierung der Tickets zu versuchen! Das “Schicksal“ sollte bestimmen, ob wir in den Sinai fahren oder nicht... Im Hafen verwies man uns dann ans Büro in Aqaba, wo wir die Billette gekauft hatten. Am Telefon wurde uns mitgeteilt, eine Rückgabe der Tickets sei kein Problem und dies bestätigte sich nach unserer Rückfahrt nach Aqaba auch tatsächlich! Unsere Erleichterung war gross:-)

Es folgte eine weitere Lagebesprechung: Sollten wir Aqaba und seine Strände im Süden geniessen und am Abend nach Amman zurückreisen oder gar eine weitere Nacht hier verbringen oder gleich den nächstmöglichen Bus nach Amman besteigen? Wir entschieden uns für letzteres, kauften Tickets für den Trust-Bus um 14.30 Uhr und annullierten gleichzeitig unsere Reservation für den Bus vom 31. Dezember! Bevor der Bus losfuhr, hatten wir noch genügend Zeit, um ein weiteres Glacé zu essen, einen feinen “Lemon Juice with Mint“ zu trinken und Proviant für die lange Reise nach Amman zu kaufen. Die Reise von Aqaba über den Desert Highway nach Amman verlief problemlos und dauerte etwa 4,5 Stunden. Leider kamen wir nicht am von mir erwarteten Ort in Amman an, so kannte ich den Heimweg nicht... Das Problem löste sich aber rasch, indem wir sofort einen Taxifahrer fanden, der unsere Velos im Kofferraum verstaute und uns nach Hause fuhr. Zuhause angekommen, begann es leicht zu regnen und wir waren froh, dass wir nicht mit dem Velo nach Hause fahren mussten. Das Nickerchen, welches wir vor dem Duschen und anschliessendem Ausgang machen wollten, dauerte etwas länger, bis etwa um 24.00 Uhr;-) Darum entschieden wir uns gleich weiterzuschlafen...

Fotos: http://www.facebook.com/album.php?aid=2015542&l=34ada&id=1218247772