Sonntag, 30. November 2008

Ausflug nach Pella

Am Freitag musste ich feststellen, dass sich die Ausübung von Sport in Amman nicht ganz so leicht anstellt... Als ich mich für eine kleine Joggingrunde ins Universitätsgelände begeben wollte, wurde ich am Eingang zurückgewiesen, da die Uni am Freitag geschlossen sei! Es blieb mir nichts anderes übrig, als ein wenig durch die abgasgeschwängerten Strassen zu rennen. An ihrem heiligen Tag schauten mir dabei die Jordanier mit noch mehr Unverständnis nach als sonst schon. Das Vorbeigehen an Moscheen, wo "dummerweise" gerade das Freitagsgebet stattfand, war schon beinahe eine Tortur... Jogging am Wochenende werde ich in Zukunft definitiv meiden! Am Nachmittag unternahm ich dann erneut ein wenig Sightseeing in der Innenstadt von Amman und bewunderte insbesondere den Herkulestempel und seine Umgebung.

Am Samstag mieteten Silvan und ich ein Auto und machten uns auf, etwas den Nordosten von Jordanien zu erkunden. Zuerst besuchten wir Salt, früher einmal eine bedeutungsvolle Stadt, heute aber ziemlich heruntergekommen. Danach ging's rasant hinunter in Richtung Jordantal und bald einmal waren wir unter Meereshöhe angelangt... Der Anblick der unzähligen Gemüse- und Obst-Plantagen mit all den Gewächshäusern war sehr eindrücklich. Die nächsten Wochen werden mich diese Felder und insbesondere die damit verbundene Wasserproblematik im Rahmen meiner Arbeit sicherlich noch öfters beschäftigen!

Kurze Zeit später erreichten wir Pella, das etwas erhöht über dem Jordantal, zwischen dem Toten Meer und dem See Genezareth liegt. Hier gibt es archäologische Funde aus den verschiedensten Zeitepochen (bis mehrere Tausend Jahre vor Christus) zu bewundern, besonders beindruckend ist eine byzantinische Basilika mit vielen Säulen und einer grossen Treppe. Um noch etwas für die Fitness zu tun, machten wir eine kleine Wanderung durch ein ausgetrocknetes Tal und genossen die absolute Stille und die sommerlichen Temperaturen. Leider zeigte sich dann bei mir ("Schisshas") wieder einmal meine Kletteruntauglichkeit, sodass ich auf die Hilfe von Silvan angewiesen war und wir auf dem gleichen Weg zurückkehren mussten...

Im nahe der Ausgrabungen gelegenen Resthouse genossen wir bei herrlicher Sicht übers Jordantal und die angrenzenden Berge von Palästina und Israel eine leckeres Mittagessen mit Fisch und Salat. Nachher ging es wieder in die Berge hinauf, wo es merklich kühler wurde. Nach einer kurzen Wanderung in den Wäldern rund um Ajlun fuhren wir auf dem Heimweg noch zum Schloss von Ajlun. Leider war der Zutritt bereits geschlossen, aber immerhin konnten wir vom Hügel aus noch die herrliche Abendstimmung bewundern.

PS: Heute freute ich mich riesig über den Ausgang der Wahlen und Abstimmungen in der Schweiz, die ganz nach meinen Vorstellungen ausgegangen sind! Vielen Dank, dass ihr so zahlreich meine Wahl- und Abstimmungsempfehlung befolgt habt;-)


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Fotos: http://www.new.facebook.com/album.php?aid=2012526&l=8fa17&id=1218247772
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